Wer sich schon mal mit anderen Menschen unterhalten hat, weiß: Da lassen sich einige Dinge erfahren, von denen man vorher keine Ahnung hatte. Klatsch und Tratsch, charmante Komplimente und gute Geschichten – ohne Kommunikation müssten wir darauf verzichten. So ein Barrierefreiheitsheft ist natürlich etwas einseitig, was den Kommunikationsfaktor angeht. Den Leser_innen wird nicht zugehört, das mit der Wechselseitigkeit kommt ein bisschen kurz. Aber: Erfahrungen lassen sich ganz vorteilhaft festhalten und weitergeben.
Wir haben uns deswegen entschieden, drei Leute nach ihren Erfahrungen mit Barrieren und Barrierefreiheit zu fragen. Unser erster Ansprechpartner erzählt aus der „Teilnehmerperspektive“: Immer wieder mit Barrieren konfrontiert zu werden ist nervig, vor allem, wenn sie manchmal recht einfach zu verhindern wären. Die zweite Person berichtet aus der Perspektive der Unterstützer_in. Sie macht gerade eine Ausbildung zur Gebärdensprachdolmetscherin und wird häufig gebeten, umsonst zu übersetzen. Mit solchen Anfragen umzugehen, ist aus vielen Gründen nicht einfach. Die dritte Person hat sich dafür eingesetzt, das LaDIYfest barriere-ärmer zu gestalten. Sie hat als Mitveranstalterin bisher Barrieren unbeabsichtigt mitproduziert und möchte nun bewusster mit dem Thema umgehen.
Die drei haben für das Heft Berichte über ihre Erfahrungen geschrieben. Wir bedanken und bei unseren drei Autor_innen für ihre Beiträge. Ihr werdet merken, das ist nicht alles so ganz widerspruchsfrei. Aber das muss ja auch nicht sein.